Schwarzes Salz

Gedichte

136 Seiten, gebunden mit SchutzumschlagErscheinungsjahr: 2002 | sofort lieferbar | ISBN: 978-3-88423-193-7 | 19,90 EUR
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Über dieses Buch

In Edouard Glissants Poetik spürt man den Einfluß der französischen Moderne ebenso wie den der Literatur der beiden amerikanischen Kontinente, seine Inspirationsquelle jedoch ist die mündliche Sprache geblieben. Da sich die Geschichte seiner Gemeinschaft, die der Nachkommen von Sklaven auf der Karibikinsel Martinique, aus vielen Quellen speist, die Identität unergründlich ist, thematisiert Glissant in seinen Gedichten auch das Ringen um ein Sprechen, das er mit den Stilmitteln der Moderne verbindet: Das Land, das im Glanz des Lichts in der Ferne liegt, erscheint als Frauenfigur, die angesungen wird wie die Dame in der traditionellen Liebeslyrik.

Édouard Glissant

Édouard Glissant wurde 1928 auf der karibischen Insel Martinique geboren. Mit einem Stipendium der französischen Regierung kam er 1946 nach Paris, um dort Geschichte, Literatur, Ethnologie und Philosophie zu studieren. Bald schon schloss er sich künstlerisch-literarischen Zirkeln an und engagierte sich in antikolonialistischen Bewegungen. 1958 wurde er für seinen Roman La Lézarde mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet. Mit seinen zahlreichen Romanen, Essay-und Lyrikbänden avancierte Glissant zum sprachgewaltigen Chronisten der antillischen Geschichte und zum scharfsichtigen Ethnologen der postkolonialen Welt. Er war der bedeutendste Autor der französischsprachigen Karibik und intellektueller Vordenker einer Poetik und Philosophie der Weltbeziehung und der Vielheit. Sein wichtigstes Thema war der Diskurs über die Kreolisierung der Gesellschaft, mit dem er international im Zentrum intellektueller Diskussionen stand.
Glissant war seit 1993 Ehrenpräsident des Internationalen Schriftstellerparlaments. Seine Werke sind in über zwanzig Sprachen übersetzt. Er lebte in Paris, auf Martinique und in New York, wo er an der Universität unterrichtete. Er starb am 3. Februar 2011 im Alter von 82 Jahren in Paris.

Beate Thill

Beate Thill, geboren 1952 in Baden-Baden, studierte Anglistik und Geographie. Seit 1983 arbeitet sie als literarische Übersetzerin der Sprachen Englisch und Französisch, mit dem Schwerpunkt Literatur aus »dem Süden«, v. a. aus Afrika und der Karibik. Daneben arbeitet sie als Dolmetscherin, verfasst Texte zur Übersetzungstheorie und für den Rundfunk. Sie ist Übersetzerin des kongolesischen Lyrikers Tchicaya U Tam’si, des karibischen Autors Édouard Glissant, des Tunesiers Abdelwahab Meddeb und der Algerierin Assja Djebar. 2014 erhielt sie den Internationalen Literaturpreis vom Haus der Kulturen der Welt in Berlin für ihre Übersetzung des Romans Das Rätsel der Rückkehr von Dany Laferrière.